Informationen zum Unternehmen
Name Walmart
ISIN US9311421039
Website https://www.walmart.com/
Konflikte
Kurzbeschreibung Walmart Inc. ist ein amerikanisches multinationales Einzelhandelsunternehmen, das eine Kette von Hypermärkten, Discountläden und Lebensmittelgeschäften betreibt. Mitte 2019 betrieb Walmart über 11.000 Geschäfte in 28 Ländern und ist unter 55 verschiedenen Namen tätig. Gemessen an Umsatzzahlen, ist Walmart Inc. das größte Unternehmen weltweit.
Top-Emittent von Treibhausgasen

Walmart ist einer der größten Emittenten von Treibhausgasen, hat aber nach den Daten der Climate Action 100+ Initiative keine bzw. nicht ausreichende kurzfristige Reduktionsziele für die Emissionen ausgearbeitet. Climate Action 100+ ist ein Zusammenschluss von Investoren, die gemeinsam auf Unternehmen einwirken wollen, dass diese bis 2050 'net-zero' Emissionen erreichen. Die Investoren konzentrieren sich auf derzeit 166 Unternehmen aus verschiedenen Industriesektoren. Die Unternehmen wurden ausgewählt, weil sie zusammen mehr als 80% der industriellen Emissionen weltweit verursachen und daher besonders bedeutsam für den Übergang zu einer emissionsfreien Wirtschaft und der Begrenzung der globalen Erwärmung um 1,5 Grad Celsius sind. Besonders wichtig ist dafür die kurzfristige Reduktion von Emissionen bis 2025. Dies ist jedoch notwendig, denn, wie der IPCC-Bericht von 2022 festhält: 'Die Welt blickt mehreren unausweichlichen Klimakatastrophen in den nächsten zwei Dekaden entgegen, auch wenn sich die Erde nur um 1,5 Grad C (2.7 Grad F) erwärmt. Selbst zeitweise Überschreitungen werden weitere katastrophale Folgen haben.'
Climate Action 100+ (Stand: März 2022)
IPCC Presseerklärung, 28. Februar 2022

Missachtung von Menschen- und Arbeitsrechten

(1) Arbeitsrechtverletzungen (USA): Zwei ehemalige Walmart-Mitarbeiterinnen reichten vor einem Bundesgericht in Illinois eine Sammelklage ein, in der sie vorbrachten, das Unternehmen habe sich geweigert, schwangere Frauen wie andere behinderte Arbeitnehmer zu behandeln, wie es das Bundes- und Landesrecht vorschreibe. Am 17. Oktober 2019 wurde berichtet, dass Walmart zugestimmt habe, 14 Millionen US-Dollar zu zahlen, um den Rechtsstreit beizulegen. Mit der Vereinbarung werden etwa 740 Beschäftigte in zwei getrennten Gruppen entschädigt, aber das Unternehmen räumte kein Fehlverhalten ein. Obwohl das Unternehmen eine Einigung in Bezug auf die Klage erzielt hat, betrachtet das CHRB dies nicht als ausreichend und vergibt 0 Punkte im Indikator "Has Taken Appropriate Action".

(2) Menschenrechtsverletzungen in der Lieferkette (China): Am 1. März 2020 veröffentlichte das Australian Strategic Policy Institute (ASPI) einen Bericht, der Walmart und 83 anderen Firmen vorwirft, von missbräuchlichen Arbeitsverhältnissen und Zwangsarbeit zu profitieren. Der Bericht beschreibt, wie China Minderheiten unterdrückt und chinesische Firmen Zwangsarbeit durch Uiguren oder andere muslimische Minderheiten innerhalb eines staatlich finanzierten Systems nutzen. Der ASPI-Bericht besagt, dass Arbeiter*innen in getrennten Schlafsälen leben, Mandarin lernen und sich ideologischen Schulungen unterziehen müssen. Satellitendaten, Zeugenaussagen und die Aufzeichnungen der chinesischen Regierung machen das Ausmaß des Lagerbaus und den Zwang, der hinter der Fabrikarbeit steckt, deutlich. Die Arbeiter*innen wurden zwischen 2017 und 2019 aus Xinjiang versetzt, wobei berichtet wird, dass dies dem Handel mit Menschen gleicht. Die CHRB vergibt 0 Punkte hinsichtlich des E(.)3 Indikators, da Walmart weder Entschädigung angeboten hat, noch Beweise gegen diese Anschuldigungen vorgelegt hat. Weiterhin hat sich Walmart nicht mit den Produzenten in der Region in Kontakt gesetzt und keine freiwilligen Maßnahmen ergriffen, um die Situation zu verbessern.

(3) Menschenrechtsverletzungen in der Lieferkette (Turkmenistan): 2019 berichtete Apparel Insider, dass auf den Internetplattformen von Amazon, Walmart und Ebay Produkte gefunden worden seien, die aus Baumwolle hergestellt wurden, welche mittels Zwangsarbeit in Turkmenistan geerntet wurde. Nach Angaben der Cotton Campaign (Teil des International Labour Rights Forum) zwinge die turkmenische Regierung jedes Jahr Zehntausende von Bürger*innen zur Baumwollernte; auch würden Kinder weiterhin die gefährliche Feldarbeit verrichten. Die CHRB vergibt 0 Punkte hinsichtlich des E(.)3 Indikators. Zwar merkt Walmart an, dass Prävalenzstudien über Zwangsarbeit darauf aufbauende Programme finanziert und Sensibilisierungs- und Schulungsprogramme mit NROs wie der International Justice Mission, dem Issara Institute, dem Polaris Project und der Pacific Links Foundation erarbeitet wurden, um branchenweit Zwangsarbeit zu bekämpfen; jedoch liegen keine Belege vor, dass Walmart sich mit den betroffenen Arbeiter*innen in Turkmenistan in Kontakt gesetzt oder Abhilfemaßnahmen angeboten hat.

(4) Arbeitsrechtsverletzungen (Europa): Im Juli 2020 berichtete der Europäische Verband der Landwirtschafts-, Lebensmittel-, und Tourismusgewerkschaften (EFFAT), dass schlechte Arbeits- und Wohnbedingungen zu der überdurchschnittlich schnellen Verbreitung von COVID-19 unter den Beschäftigten in tausenden Fleischfabriken in ganz Europa beigetragen haben. Die hauptsächlich migrantischen Arbeiter*innen mussten 16-Stunden Tage arbeiten, in überfüllten Unterkünften wohnen und bekamen teilweise illegal niedrige Löhne. Eine dieser Fleischfabriken war ASDA, welche zu diesem Zeitpunkt zu Walmart gehörte. Die CHRB vergibt 0 Punkte hinsichtlich des E(.)3 Indikators, da Walmart den Betroffenen weder eine Entschädigung angeboten hat, noch beweisen konnte, dass die Anschuldigungen falsch sind. Erst nachdem die Fabrik wegen des Ausbruchs der COVID-19 Pandemie schließen musste, ergriff Walmart Maßnahmen bei der Wiedereröffnung.

(5) Sexuelle Gewalt und Menschenrechtsverletzungen in der Lieferkette (Äthiopien): 2018 wurde in einem Sonderbericht über Bekleidungsfabriken - gelistet wurde mitunter MAA Garment, welche Textilien für H&M und Walmart herstellt - in Äthiopien auf verbale Übergriffe, Arbeitsmissbrauch, schlechte Arbeitsbedingungen, unbezahlte oder erzwungene Überstunden, Lohnabzüge für geringfügige Verstöße und Löhne weit unter dem existenzsichernden Lohn für Textilarbeiter*innen hingewiesen. Außerdem sollen Manager weibliche Beschäftigte gezwungen haben, im Gegenzug für Beförderungen sexuelle Gefälligkeiten zu erbringen. Die CHRB vergibt 0 Punkte hinsichtlich des E(.)3 Indikators, da Walmart weder in Kontakt mit betroffenen Arbeiter*innen getreten ist, noch Abhilfemaßnahmen angeboten und Managementsysteme nachweislich überprüft oder verbessert wurden.

(6) Arbeitsrechtsverletzungen in der Lieferkette (Honduras): 2020 veröffentlichten das International Labor Rights Forum, Fair World Project und die International Union of Food Workers Latin America Regional Secretariat gemeinsam einen Bericht, der Arbeitsrechtsverletzungen auf den Melonenfeldern eines Zulieferers von Walmart offenlegt. Im Bericht wird dem Zulieferer Fyffes vorgeworfen, seine Arbeiter*innen schlecht zu behandeln. Im Jahr 2016 gründeten die Beschäftigten eine Gewerkschaft und wurden dafür von der Firma entlassen und Gewerkschaftsmitglieder wurden physisch, verbal und psychologisch drangsaliert. In der Saison 2019-2020 wurde von wiederholten Rechtsverletzungen berichtet, u.a. vom Missbrauch giftiger Pestizide, Verbot von Krankenurlaub und Verbot von Gewerkschaften. Zudem meldete die Firma ihre Beschäftigten nicht bei der nationalen Kranken- und Rentenversicherung an, wozu sie eigentlich verpflichtet wäre. Die CHRB vergibt 0 Punkte hinsichtlich des E(.)3 Indikators, da Walmart keinen Kontakt zu den Betroffenen aufgenommen hat oder ihnen eine Entschädigung angeboten hat. Walmart benutzt Fyffes weiterhin als Zulieferer, obwohl andere Unternehmen, wie Costco und Whole Foods, ihre Geschäftsbedingungen zu der Firma aufgrund der Anschuldigungen bereits beendet haben.

(7) Menschenrechtsverletzungen in der Lieferkette (England - Polen): Einer Reihe von Supermärkten im Vereinigten Königreich wird vorgeworfen, Frischwaren aus ausgebeuteter Sklavenarbeit zu beziehen (Tesco, Asda (Tochtergesellschaft von Walmart), Waitrose und weitere). Die Anti-Sklaverei-Wohltätigkeitsorganisation Hope for Justice berichtet von einer Gruppe, die über 400 Personen in Polen eine gute Entlohnung versprochen habe, wenn sie nach England ziehen, um dort zu arbeiten; letztlich sollen die Gastarbeiter stattdessen weniger als 50 Pence pro Tag verdient und unter miserablen Bedingungen gelebt haben. Nach zwei Gerichtsprozessen wurden 8 Menschen im Zusammenhang mit diesen Fällen für Moderne Sklaverei verurteilt. Zu dieser Zeit gehörte Asda noch zu Walmart. Die CHRB vergibt 0 Punkte hinsichtlich des E(.)3 Indikators, da Walmart weder in Kontakt mit betroffenen Arbeitern getreten ist, noch Abhilfemaßnahmen angeboten wurden.
Liste der Unternehmen der Corporate Human Rights Benchmark (Stand: Januar 2023)

Anzahl laufender Anleihen 0
Anzahl beinhaltender Fonds 169
Fonds, die Aktien oder Anleihen des Unternehmens halten
ISIN des Fonds Name Bemerkung Gesamthöhe kontroverser Unternehmensbeteiligungen Höhe der Beteiligung in Walmart
DE0008471467 Allianz Global Equity Dividend - A - EUR
28.87%
0.25%
LU1508476725 Allianz Global Equity Insights A-EUR
22.55%
1.55%
LU0256844787 Allianz US Equity Fund CT-EUR
29.99%
2.31%
FR0010821819 Amundi ETF MSCI Europe Ex EMU UCITS ETF C/D
34.74%
1.3%
FR0010756114 Amundi ETF MSCI World Ex EMU UCITS ETF C/D
24.48%
1.85%
FR0010790980 Amundi ETF Stoxx Europe 50 UCITS ETF A/D
38.45%
1.59%
LU1883340322 Amundi Funds Pioneer Flxbl Opportunities - A EC ESG-Fonds (lt. Lipper)
12.09%
0.9%
LU1883848118 Amundi Funds Pioneer US Eq Dividend Growth - A U C ESG-Fonds (lt. Lipper)
18.96%
0.48%
LU1437019216 Amundi Idex Eqy Gbl Mti Smt Alcn Snfc Bta - RE (C)
21.62%
0.29%
LU0389812420 Amundi Idx MSCI North America ESG Brd CTB - AE (D) ESG-Fonds (lt. Lipper)
23.38%
0.45%