Die Corporate Human Rights Benchmark (CHRB) listet sechs schwerwiegende Vorwürfe von Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen auf, die Tesco angelastet wurden. Die CHRB hat die öffentlich kommunizierten Reaktionen von Tesco auf diese sechs Vorwürfe geprüft und bewertet. Für drei dieser Vorwürfe hat Tesco öffentlich weder Belege vorgelegt, dass es den jeweiligen Vorfall untersucht und angemessene Maßnahmen ergriffen hat, noch dass es mit den betroffenen Interessengruppen zusammengearbeitet hat, um Abhilfe zu schaffen oder daran mitzuwirken. Die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs) schreiben Unternehmen jedoch die Verantwortung zu, Menschenrechte zu respektieren. Von den Unternehmen wird erwartet, ihrer Sorgfaltspflicht nachzukommen, um negative Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Menschenrechte zu vermeiden, zu verringern oder auszugleichen. Eine öffentliche und transparente Kommunikation über diese Prozesse ist dafür ein wichtiger Schritt.

Im Einzelnen fehlten öffentlich zugängliche Belege dafür, dass Tesco mit den betroffenen Stakeholdern in Kontakt getreten ist, um die Ursache für die benannten negativen Auswirkungen zu ermitteln, noch dass es seine Managementstrukturen verbessert hat, um ähnliche Vorfälle künftig zu verhindern (E2), noch dass es den betroffenen Stakeholdern Abhilfemaßnahmen angeboten und bereitgestellt hat, die dann als zufriedenstellend akzeptiert wurden (E3). Tesco erhält daher keine Punkte für die Indikatoren E2 und E3 (von zwei möglichen Punkten).

Die drei schwerwiegenden Vorwürfe betrafen laut der CHRB:
Zwangsarbeit / Großbritannien: Tesco wurde vorgeworfen, Früchte und Gemüse von britischen Farmen zu beziehen, auf denen polnische Arbeiter moderne Sklavenarbeit verrichtet haben.
Arbeitszeiten, Diskriminierung und menschenunwürdige Behandlung / Asien: Tesco wurde vorgeworfen, T-Shirt aus einer Fabrik in Bangladesch bezogen zu haben, die in Zusammenhang mit exzessiven Arbeitszeiten, Belästigung durch Führungskräfte und Verletzung von Frauenrechten steht.
Gesundheit und Sicherheit / Kenia: Tesco wurde vorgeworfen, Tee zu beziehen von James Finlay, einem Konzern, der in Kenia für unwürdige Arbeitsbedingungen und daraus resultierende Gesundheitsschäden verantwortlich ist.
Liste der Unternehmen der Corporate Human Rights Benchmark (Stand: November 2023)