Informationen zum Unternehmen
Name Glencore plc
ISIN JE00B4T3BW64
US37827X1000
AU000000MIM6
Website https://www.glencore.com/
Konflikte
Kurzbeschreibung Glencore PLC ist ein Unternehmen aus der Schweiz, das (ggf. über Tochtergesellschaften) Kohlebergbau betreibt und zudem noch weitere Geschäftsbereiche im Kohlesektor aufweist (z.B. Logistik, Infrastruktur oder Exploration).
Klimakiller Kohle

Die Kohleproduktion von Glencore PLC lag im vergangenen Jahr bei 89,7 Mt und damit über der absoluten Schwelle von 10 Mt. Abgesehen von der Überschreitung der absoluten Schwelle gehört Glencore PLC auch noch zu den fossilen Expansionisten: Das Unternehmen plant die Steigerung der Kohleproduktion. Glencore PLC zählt daher zu den Unternehmen, die die Klimakatastrophe eklatant verschärfen und sofort von jeder Investition ausgeschlossen werden müssen.
Zum Konzern gehört Glencore Queensland Ltd (AU000000MIM6).
Finanzdienstleistungen für die Gruppe (z.T. Ausgabe von Anleihen):
Glencore Funding LLC (laufende Anleihen),
Glencore Finance (Europe) Ltd (laufende Anleihen),
Glencore Capital Finance DAC (laufende Anleihen).

Alle Angaben laut der Global Coal Exit List 2022 (GCEL) von urgewald und in Bezug auf den jeweils letzten Recherchezeitraum.
The Global Coal Exit List (GCEL) von urgewald (Stand: Okt. 2022)

Top-Emittent von Treibhausgasen

Glencore plc ist einer der größten Emittenten von Treibhausgasen, hat aber nach den Daten der Climate Action 100+ Initiative keine bzw. nicht ausreichende kurzfristige Reduktionsziele für die Emissionen ausgearbeitet. Climate Action 100+ ist ein Zusammenschluss von Investoren, die gemeinsam auf Unternehmen einwirken wollen, dass diese bis 2050 'net-zero' Emissionen erreichen. Die Investoren konzentrieren sich auf derzeit 166 Unternehmen aus verschiedenen Industriesektoren. Die Unternehmen wurden ausgewählt, weil sie zusammen mehr als 80% der industriellen Emissionen weltweit verursachen und daher besonders bedeutsam für den Übergang zu einer emissionsfreien Wirtschaft und der Begrenzung der globalen Erwärmung um 1,5 Grad Celsius sind. Besonders wichtig ist dafür die kurzfristige Reduktion von Emissionen bis 2025. Dies ist jedoch notwendig, denn, wie der IPCC-Bericht von 2022 festhält: 'Die Welt blickt mehreren unausweichlichen Klimakatastrophen in den nächsten zwei Dekaden entgegen, auch wenn sich die Erde nur um 1,5 Grad C (2.7 Grad F) erwärmt. Selbst zeitweise Überschreitungen werden weitere katastrophale Folgen haben.'
Climate Action 100+ (Stand: März 2022)
IPCC Presseerklärung, 28. Februar 2022

Missachtung von Menschen- und Arbeitsrechten

(1) Menschenrechtsverletzungen (DRK): Ein Lastwagen, der einem Auftragnehmer des Bergbauunternehmens Mutanda Mining der Glencore PLC gehörte, kollidierte etwa 50 km von der Baustelle entfernt mit zwei Personentransportern, wobei 20 Menschen getötet und 9 verletzt wurden. Das Unternehmen hat mit dem an dem Vorfall beteiligten Auftragnehmer zusammengearbeitet, um die Ursachen des Unfalls zu ermitteln. Es gibt jedoch keine Belege dafür, dass das Unternehmen oder der Auftragnehmer mit den betroffenen Stakeholdern zusammengearbeitet hat, um die Ereignisse zu untersuchen.
Darüber hinaus hat das Unternehmen eine Rückmeldung zu diesem Indikator gegeben, die jedoch als nicht relevant für die Bewertung eingestuft wurde und keine weiteren Belege enthielt, sodass die CHRB 0.5 Punkte im Indikator "Has Taken Appropriate Action" vergibt.

(2) Protest gegen Landraub von Glencore (Peru): 22 Mitglieder der Gemeinden rund um die Minen Tintaya und Antapaccay haben beim High Court in London Klage gegen Glencore eingereicht und fordern, dass das Unternehmen für die Tötung, Verletzung und rechtswidrige Inhaftierung von Demonstrierenden in der peruanischen Provinz Espinar haften solle. Die Übergriffe wurden angeblich von der peruanischen Nationalpolizei begangen und ereigneten sich während eines Aufstands in der Nähe der Tintaya-Mine im Mai 2012. Da die Abhilfemaßnahmen umstritten sind, sind diese Vorwürfe immer noch gültig. Darüberhinaus protestierten am 29. Dezember 2018 Bauern gegen die Antapaccay-Mine, die Glencore gehört, als das Unternehmen damit begann, Land von einem Gebiet zu entfernen, von dem sie behaupten, dass es seit vielen Jahren ihr Eigentum sei. Bei den Protesten wurde die lokale Bevölkerung durch die Sicherheitskräfte eingeschüchtert. Glencore gab an, eine unabhängige Überprüfung durchführen zu wollen. Da es keine Informationen hinsichtlich Entschädigungen und Abhilfe für die Betroffenen gibt, bewertet die CHRB den Indikator E(.)3 mit 0 Punkten.

(3) Umweltverschmutzung (Kolumbien): Am 21. August 2017 setzte das kolumbianische Verfassungsgericht die Genehmigung, welche das Joint Venture aus Anglo American, BHP und Glencore für die Mine El Cerrejón zur Umleitung eines Flusses bekam, wegen unzureichender Berücksichtigung der örtlichen indigenen Gruppen aus. Im November stellte das Gericht fest, dass die Umleitung des Flusses die Grundrechte bedrohe. Auch war die Mine El Cerrejón in der Gegend um Guajira geplant, einer Gegend, die aus 87 % Wüste besteht. Das Betreiben der Mine hätte schätzungsweise täglich 24 Millionen Liter Wasser verbraucht, während die lokale Bevölkerung gleichzeitig unter einem dramatischen Wassermangel leidet. Berichten zufolge hat dieser in den letzten zwei Jahren zum Tod von hunderten Kindern aufgrund von Unterernährung und Wasserknappheit geführt. 2019 kam es aufgrund der Änderung der Umweltverordnung für die Mine zu Protesten und einer Klage der afro-indigene Gemeinschaften in der Region um die Mine. Schätzungen zufolge würde eine Erweiterung der Mine die Ernährungssicherheit gefährden und die humanitäre Krise, welche aufgrund der Wasserknappheit schon seit dem Bau der Mine existiert, weiter verschärfen. Die CHRB vergibt in Bezug auf Glencore’s Umgang mit den Anschuldigungen eine Punktzahl von 0 gem. dem Indikator E(.)3, da es bis dato zu keiner Einigung kam und der CHRB keine Informationen über Entschädigungen vorliegen.

(4) Arbeitsrechtsverletzungen (DRK): Laut Reuters kam es 2019 zu einem Erdrutsch in einer von Glencore kontrollierten Mine in der DRK, wobei 43 Minenarbeiter*nnen ums Leben kamen. Glencore gibt die Schuld an dem Erdrutsch illegalen Minenarbeiter*nnen, welche sich unbefugt täglich Zugang zu der Mine verschaffen würden. Die CHBR vergibt für den Umgang mit den Anschuldigungen eine Punktzahl von 0 gem. dem Indikator E(.)3, da Glencore zwar die lokalen Behörden bei der Suche nach Überlebenden unterstützt habe, aber den Betroffenen keine Entschädigung gezahlt und auch keine präventiven Managementsysteme implementiert habe, um solche Fälle in Zukunft zu verhindern.

(5) Kinderarbeit (DRK): Am 15. Dezember 2019 hat die Menschenrechtsgruppe Rights Advocates im Namen von 14 Familien aus der Demokratischen Republik Kongo (DRK) eine Klage gegen Tesla, Microsoft, Alphabet, Dell und Apple in den USA eingereicht. In der Klage wird den Unternehmen Beihilfe zum Tod und zu schweren Verletzungen von Kindern vorgeworfen, die in Kobaltminen von Glencore gearbeitet haben sollen. Die Angeklagten hätten gewusst, dass der kongolesische Bergbausektor Kinder beschäftigt. Die CHRB vergibt 0 Punkte hinsichtlich des Indikators E(.)3, da sie keine Informationen über Entschädigungen oder Abhilfe finden konnten.

(6) Menschenrechtsverletzungen in der Lieferkette (Peru): Am 18. Mai 2021 veröffentlichte Amnesty International einen Bericht mit detaillierten Recherchen und Analysen von Metallen und toxischen Substanzen, die in den Körpern von 150 Angehörigen indigener Gruppen in Espinar, Peru, gefunden wurden. Die Forschung ergab, dass 115 Proben von Wasser, welches für den menschlichen Verzehr verwendet wurde, positiv auf Coliforme getestet wurden, was bedeutet, dass das Wasser nicht sauber und sicher ist. Die Forschung wurde zwischen 2018 und 2020 unter 11 indigenen Gemeinschaften durchgeführt, die sich in den Gebieten befinden, die direkt vom Bergbauprojekt Tintaya von Glencore betroffen sind. In seinem Feedback an CHRB bezog sich das Unternehmen auf Informationen aus den Jahren 2012 und 2016. Da die dieser Behauptung zugrunde liegenden Untersuchungen jedoch zwischen 2018 und 2020 durchgeführt wurden, vergibt CHRB 0 Punkte gemäß des E(.)3 Indikators.
Liste der Unternehmen der Corporate Human Rights Benchmark (Stand: Januar 2023)

Anzahl laufender Anleihen 26
Anzahl beinhaltender Fonds 167
Fonds, die Aktien oder Anleihen des Unternehmens halten
ISIN des Fonds Name Bemerkung Gesamthöhe kontroverser Unternehmensbeteiligungen Höhe der Beteiligung in Glencore plc
LU0044957727 AB FCP I-American Income Portfolio A USD ESG-Fonds (lt. Lipper)
3.21%
0.05%
LU1019963369 Allianz Best Styles Europe Equity AT-EUR
23.23%
0.46%
LU1075359262 Allianz Best Styles Global Equity A-EUR
28.5%
0.26%
LU1508476725 Allianz Global Equity Insights A-EUR
22.55%
3.28%
LU2236285917 Allianz Global Income AMg-USD
11.97%
0.62%
LU1437019216 Amundi Idex Eqy Gbl Mti Smt Alcn Snfc Bta - RE (C)
21.62%
0.05%
LU1525412877 Amundi Index Euro Corp BBB 1-5 - RE (C)
7.31%
0.18%
LU0389811885 Amundi Index MSCI Europe - AE (C)
24.1%
0.67%
LU0996182308 Amundi Index MSCI World - AU (C) FairFinanceGuide
29.76%
0.13%
LU1931975079 Amundi Prime Euro Corporates UCITS ETF DR D
8.34%
0.13%