Informationen zum Unternehmen
Name Carrefour SA
ISIN FR0000120172
Website https://www.carrefour.com/en/group
Konflikte
Kurzbeschreibung Carrefour SA ist ein in Frankreich ansässiges Unternehmen, das hauptsächlich im Einzelhandelsvertrieb tätig ist. Das Unternehmen betreibt ein Netz (über 12.000)von Hypermärkten, Supermärkten, Discountern, Convenience Stores, Cash and Carry-Stores und bietet E-Commerce-Dienstleistungen an.
Top-Emittent von Treibhausgasen

Carrefour ist einer der größten Emittenten von Treibhausgasen weltweit. Nach den Daten der Climate Action 100+ Initiative bzw. der Transition Pathway Initiative (TPI) hat das Unternehmen aber keine angemessenen Ziele zur Reduktion seiner Treibhausgasemissionen ausgearbeitet. Unter Berücksichtigung der für das Unternehmen relevanten Emissionen (Scope 1, 2 und/oder 3) hat die TPI die veröffentlichten Pläne des Unternehmens für einen Übergang in eine emissionsarme Wirtschaft analysiert (d.h. ob das Unternehmen a) überhaupt ein Reduktionsziel formuliert hat, b) in welchen Bereichen Emissionen eingespart werden sollen (sog. Scope 1, 2 oder 3) und ob c) die CO2-Intensität des Unternehmens mit dem Pariser Klimaziel kompatibel ist). Demnach hat das Unternehmen schon für mindestens einen der untersuchten Zeiträume, d.h. kurzfristig (bis 2027), mittel- (2028-2035) oder langfristig (2036-2050), Reduktionspläne aufgestellt, die mit dem Pariser Klimaziel, die Erderhitzung auf 1,5° zu begrenzen, kompatibel sind. Damit ist das Unternehmen zumindest nach den Daten der TPI auf einem guten Weg, muss aber seine Reduktionspläne wirklich zukunftsfest machen.
Climate Action 100+ ist ein Zusammenschluss von Investoren, die gemeinsam auf Unternehmen einwirken wollen, dass diese bis 2050 'net-zero' Emissionen erreichen. Die Investoren konzentrieren sich auf derzeit 165 Unternehmen aus verschiedenen Industriesektoren. Die Unternehmen wurden ausgewählt, weil sie zusammen mehr als 80% der industriellen Emissionen weltweit verursachen und daher besonders bedeutsam für den Übergang zu einer emissionsfreien Wirtschaft und der Begrenzung der globalen Erwärmung um 1,5 Grad Celsius sind.
Climate Action 100+ (Stand: Oktober 2024)

Waldverlust und Klimawandel

Carrefour wurde als führender Einzelhänder für Soja, Leder, Palmöl, Rindfleisch, Holz sowie Zellstoff und Papier in die Forest 500-Liste aufgenommen, weil das Geschäftsmodell des Unternehmens die Entwaldung maßgeblich vorantreibt und es zu geringe Verpflichtungen eingeht, um die daraus resultierenden Schäden zu minimieren. So erfüllt das Unternehmen nur 30% der Kriterien von Forest-500 und wird somit in unsere Datenbank aufgenommen. Die betrachteten Kriterien umfassen die „Engagementstärke“, „assoziierte Menschenrechtsverletzungen“ sowie die „Umsetzung und Berichterstattung für jedes im Unternehmen produzierte oder gehandelte forstwirtschaftliche Risikoprodukt (FRP)“. Zudem wird der Gesamtansatz der Unternehmensrichtlinien im Bereich Entwaldung analysiert.
Forest 500 von Global Canopy (Stand: Februar 2024)

mangelnde Transparenz zu Reaktionen bei Vorwürfen von Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen

Die Corporate Human Rights Benchmark (CHRB) listet drei schwerwiegende Vorwürfe von Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen auf, die Carrefour angelastet wurde. Die CHRB hat die öffentlich kommunizierten Reaktionen von Carrefour auf diese drei Vorwürfe geprüft und bewertet. Für einen dieser Vorwürfe hat Carrefour öffentlich weder Belege vorgelegt, dass es den jeweiligen Vorfall untersucht und angemessene Maßnahmen ergriffen hat, noch dass es mit den betroffenen Interessengruppen zusammengearbeitet hat, um Abhilfe zu schaffen oder daran mitzuwirken. Die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs) schreiben Unternehmen jedoch die Verantwortung zu, Menschenrechte zu respektieren. Von den Unternehmen wird erwartet, ihrer Sorgfaltspflicht nachzukommen, um negative Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Menschenrechte zu vermeiden, zu verringern oder auszugleichen. Eine öffentliche und transparente Kommunikation über diese Prozesse ist dafür ein wichtiger Schritt.

Im Einzelnen fehlten öffentlich zugängliche Belege dafür, dass Carrefour mit den betroffenen Stakeholdern in Kontakt getreten ist, um die Ursache für die benannten negativen Auswirkungen zu ermitteln, noch dass es seine Managementstrukturen verbessert hat, um ähnliche Vorfälle künftig zu verhindern (E2), noch dass es den betroffenen Stakeholdern Abhilfemaßnahmen angeboten und bereitgestellt hat, die dann als zufriedenstellend akzeptiert wurden (E3). Carrefour erhält daher keine Punkte für die Indikatoren E2 und E3 (von zwei möglichen Punkten).

Der schwerwiegende Vorwurf betraf laut der CHRB:
Gesundheit und Sicherheit / China: Carrefour wurde wegen mangelndem Schutz der Mitarbeiter*innen bei der Ausbreitung des Coronavirus in Bobigny verklagt.
Liste der Unternehmen der Corporate Human Rights Benchmark (Stand: Januar 2023)

Anzahl laufender Anleihen 46
Anzahl beinhaltender Fonds 469
Fonds, die Aktien oder Anleihen des Unternehmens halten
ISIN des Fonds Name Bemerkung Gesamthöhe kontroverser Beteiligungen Höhe der Beteiligung in Carrefour SA
DE000A40RCH6 Suedwestbank Vermoegensmandat Renten I ESG-Fonds
9.74%
0.92%
LU2047632596 T. Rowe Price Multi-Asset Global Income A USD ESG-Fonds
16.7%
0%
LU0122612848 Templeton European Opportunities A (acc) EUR ESG-Fonds
32.38%
2.93%
DE000A2QCXX0 TimmInvest Europa Plus Fonds P
29.97%
0.06%
LU1735538461 UBS (Lux) KSS-Syst Allocation Portf Eq (USD) F-acc
7.61%
0.01%
LU0397594465 UBS (Lux) SICAV 1 - All Rounder (USD) P-acc
12.61%
0.01%
LU1917362490 UBS (Lux) Strategy SICAV Dynamic Income P USD C
14.06%
0%
IE00BYYLVH00 UBS BBG Commodity CMCI SF UCITS ETF USD acc
39.26%
0.06%
LU1479966167 UBS BBG EUR Agg Bond Index Fund EUR A acc
2.71%
0.03%
LU1479966837 UBS BBG EUR Agg Corp Index Fund EUR I-B acc
12.27%
0.22%

Die Erläuterungen zu den einzelnen Unternehmen basieren auf den jeweils zugrunde liegenden Quellen und entsprechen den dort angewendeten methodischen Ansätzen. Die Bewertung eines Unternehmens und seinen Aktivitäten hängt also maßgeblich von den verwendeten Indikatoren und Definitionen ab. Dies kann dazu führen, dass z.B. Ratingagenturen oder einzelne Anbieter zu anderen Bewertungen eines Unternehmens kommen als Faire Fonds.

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